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Die Natur

In den Wäldern sind Dinge, über die nachzudenken
man jahrelang im Moos liegen könnte

(Franz Kafka)

 

Der Aufenthalt im Wald kommt dem Bewegungs- und Forscherdrang kleiner Kinder optimal entgegen. Hier können sie toben, rennen, balancieren, bauen und einfach laut sein, aber auch die Stille erfahren.

Durch die vielfältigen Sinneseindrücke schulen sie ihr Wahrnehmungsvermögen und haben „hautnahe“ Naturerlebnisse. All diese Aspekte zusammengenommen bewirken bei „Waldkindern“ eine größere Ausgeglichenheit, motorische Geschicklichkeit und verminderte Aggressionsbereitschaft. Außerdem erfreuen sie sich einer robusten Gesundheit. Das Tanken so viel frischer Luft bleibt nicht ohne positive Folgen:


Mit allen Sinnen – Grunderfahrungen machen
Die grundlegende Bedeutung von Sinneserfahrungen in der frühen Kindheit ist nachgewiesen und unbestritten. Der Wald bietet eine Fülle von Sinnesreizen, die das Kind zum lustvollen Ausprobieren ermuntern. Das Spielen mit Matsch; das vorsichtige Aufheben eines Regenwurms; das wacklige Gehen im unebenen Gelände; das Liegen und Rollen im nassen Gras; das Lauschen und Zuordnen von Geräuschen; das Wahrnehmen von Gerüchen; das Fühlen von Wind, Regen, klammen Fingern und wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut ergänzen die häuslichen Erfahrungen um ein Vielfaches.

Die Natur als optimales Lernfeld
Geführtes Lernen, ausreichende Bewegung erleichtert die Konzentrationsfähigkeit. Die Natur erfordert saisonales und sehr flexibles Arbeiten. Durch das Erkennen und Verstehen von Zusammenhängen und Suchen von Lösungswegen wird das Kind zum Lernen motiviert. Diese Lernbereitschaft braucht es, um später all den Schulstoff bewältigen zu können. Schulreifeförderung wie Denk- Sprach- und Sortierspiele, Mengen- und Formerfassung sind weder an einen Raum noch an Papier gebunden. Auch
die Formwiedergabe lässt sich gut mit und auf Waldmaterial durchführen.

Die Natur als natürliches soziales Lernfeld
Im Wald sind wir besonders aufeinander angewiesen. Gruppenzugehörigkeit, Verlässlichkeit und Mithilfe sind wichtig. So sind viele Vorhaben der Kinder ohne die Hilfe der anderen gar nicht realisierbar. Ganz abgesehen davon, dass die Abenteuer alleine auch nicht so viel Spaß machen. (Hütten bauen, klettern, Schatzsuche, Bach stauen, Rollenspiel Fuchs und Hase, Fangen, Verstecken). Auch der behutsame Umgang mit Pflanzen und Lebewesen wird erlernt.

Spielen ohne Spielzeug
Im Wald gibt es kein vorgefertigtes Spielzeug. Und deshalb auch keine Langeweile! Die Kinder dürfen ihre Kreativität und Phantasie einsetzen, um sich des herumliegenden Materials zu bedienen und es in ihr gewünschtes Spielzeug zu verwandeln. Damit wird im Kind Eigenaktivität geweckt und die konsumierende Haltung, die vorgefertigtes Plastikspielzeug erzeugt, ist nicht mehr gegeben, was als Suchtprävention bezeichnet werden kann.

Selbstvertrauen durch Spielen mit Hindernissen
Beim spielerischen Bezwingen von natürlichen Hindernissen wie Baumstämmen, Abhängen oder Bächen, lernen Kinder sich selbst richtig einschätzen, ihre Ängste überwinden und gewinnen Selbstvertrauen. Das Kennenlernen und Überwinden der eigenen Grenzen ist ein wichtiger Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung.

Stille statt Lärmpegel
Stille erleben und erlauschen. Die Stille des Waldes vermittelt den Kindern innere Ruhe. Auf intensives Lernen und Erleben folgen Phasen gemeinsamer Ruhe.